Windenergieanlagenhersteller Vestas
IG Metall ruft Beschäftigte zur Urabstimmung auf

Die Zeichen stehen auf Sturm: Die IG Metall-Mitglieder bei Vestas stimmen darüber ab, ob sie in den unbefristeten Arbeitskampf gehen wollen. Grund: Die Geschäftsführung verweigert weiterhin konsequent Verhandlungen für einen Tarifvertrag.

25. Oktober 202225. 10. 2022


Die IG Metall ruft ab heute, Dienstag (25.10.), zu einer dreitägigen Urabstimmung über einen unbefristeten Arbeitskampf beim Windenergieanlagenbauer Vestas auf. „Unser Ziel ist und bleibt ein Tarifvertrag. Die Geschäftsführung verweigert weiterhin konsequent Verhandlungen. Uns bleibt deshalb nichts Anderes übrig, als die Urabstimmung über einen unbefristeten Streik zu starten“, sagte Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste.

Martin Bitter, Geschäftsführer der IG Metall Rendsburg, ergänzte: „Urabstimmung und Streik sind immer das letzte Mittel. Wir gehen diesen Schritt in der Erwartung, dass Vestas sich endlich ernsthaft mit den Forderungen aus der Belegschaft nach einem Tarifvertrag auseinandersetzt und verantwortungsvoll mit dem Grundsatz der Tarifautonomie umgeht.“


Ergebnis der Urabstimmung am Freitag

Die Vestas-Geschäftsführung hatte die Verhandlungen im Juli abgebrochen. Daraufhin  rief die IG Metall zu insgesamt vier, teils ganztägigen Warnstreiks auf, denen jeweils mehrere hundert Beschäftigte folgten. Höhepunkt der Proteste war eine Kundgebung zur Eröffnung der Branchenmesse Windenergy in Hamburg Ende September.

Da die Vestas-Beschäftigten, insbesondere im Bereich Service und Wartung, bundesweit Stützpunkten zugeordnet sind, erfolgt die Urabstimmung über drei Tage. Die Stimmabgabe findet digital statt. Über das Ergebnis und das weitere Vorgehen werden Beschäftigte und Öffentlichkeit am Freitag informiert.  

Bei der Vestas Deutschland GmbH sind ca. 1700 Mitarbeiter beschäftigt. Ein erheblicher Teil von ihnen widmet sich bundesweit dem Service und der Wartung von Windenergieanlagen.