Druck für Tarifvertrag
Erstmals ganztägiger Warnstreik bei Windenergieanlagenhersteller Vestas und Kundgebung in Hamburg

Die IG Metall erhöht den Druck auf den Windenergieanlagenhersteller Vestas: Nach mehreren mehrstündigen Arbeitsniederlegungen ruft die Gewerkschaft die 1700 Beschäftigten für morgen, Dienstag (27.9.), erstmals zu einem ganztägigen Warnstreik auf.

26. September 202226. 9. 2022


Am Vormittag gibt es außerdem eine Kundgebung von Vestas-Beschäftigten zur Eröffnung der Branchenmesse WindEnergy in Hamburg (Messeeingang Mitte / Haupteingang), zu der auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck eingeladen ist. Zudem wird in einer Videokonferenz für die Streikenden von den Aktionen an den unterschiedlichen Standorten berichtet.

 

„Vestas ist in der Verantwortung und darf sich Tarifverhandlungen nicht weiter verweigern“, sagte Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste. „Wir werden nicht hinnehmen, dass die Geschäftsführung trotz mehrerer Warnstreiks nicht zu Verhandlungen bereit ist. Nur mit guten, tariflichen Bedingungen wird es gelingen, genügend Fachkräfte für den Ausbau der Erneuerbaren Energien zu finden. Das wird auch Vestas einsehen müssen.“ Von der Politik fordert der Gewerkschafter die richtigen Weichenstellungen für mehr Arbeit und Wertschöpfung in Deutschland und Europa: „Das grüne Job-Wunder kommt nicht von allein.“

 

Martin Bitter, Geschäftsführer der IG Metall Rendsburg, ergänzte: „Die Vestas-Beschäftigten haben sich die letzten Wochen und Monate in großer Zahl auf den Weg gemacht Richtung Tarifvertrag. Dass ihr Arbeitgeber sich weiterhin jeglichen Verhandlungen verweigert, können sie nicht verstehen. Gemeinsam wollen wir unsere Entschlossenheit demonstrieren und deutlich machen, dass wir an unserem Ziel ‚Tarifvertrag‘ festhalten.“  

 

Die IG Metall hatte im August und September zu insgesamt drei Warnstreiks aufgerufen, an denen sich jeweils hunderte Beschäftigte im gesamten Bundesgebiet beteiligt hatten.

 

Bei der Vestas Deutschland GmbH sind ca. 1700 Mitarbeiter beschäftigt. Ein erheblicher Teil von ihnen widmet sich bundesweit dem Service und der Wartung von Windenergieanlagen. Die Tarifverhandlungen waren Anfang Juli beendet worden, nachdem die Vestas-Geschäftsführung der IG Metall mitgeteilt hatte, nicht in weitere Verhandlungen eintreten zu wollen.