5. September 2022
Vestas
Druck auf Tarifvertrag: Weitere Warnstreiks bei Windenergieanlagenhersteller Vestas
IG Metall-Geschäftsführer Bitter: „Wir meinen es ernst mit unserer Forderung nach tariflich geregelten Arbeitsbedingungen“

Die IG Metall ruft heute, Montag (5.9.), beim Windenergieanlagenbauer Vestas zu weiteren Warnstreiks auf. Von 7.45 bis 10.45 Uhr sind die Mitarbeiter an Windparks, in Lagern und auf Baustellen zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Am Morgen gibt es eine Kundgebung in Husum (Beginn: 8 Uhr, Otto-Hahn-Straße). In einer Videokonferenz wird für die Streikenden außerdem von den Aktionen an den unterschiedlichen Standorten berichtet.

 

„Wir wollen zeigen, dass wir es ernst meinen mit unserer Forderung nach tariflich geregelten Arbeitsbedingungen bei Vestas“, sagte der Geschäftsführer der IG Metall Rendsburg, Martin Bitter. „Deswegen werden wir nun die Schlagzahl erhöhen und zu weiteren Warnstreiks aufrufen.“ In den nächsten Tagen seien weitere Arbeitsniederlegungen möglich.

 

Vestas hatte unterdessen mitgeteilt, Arbeitsbedingungen bevorzugt mit dem Betriebsrat regeln zu wollen. „Das ignoriert das klare Votum der Betriebsräte und vieler hundert Beschäftigter für einen Tarifvertrag“, so IG Metall-Geschäftsführer Bitter. „Auch regelt die deutsche Betriebsverfassung mit gutem Grund, dass Arbeitsentgelte nicht Gegenstand eine Vereinbarung zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat sein dürfen. Ein Tarifvertrag bei Vestas sollte deshalb eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein.“   

 

Bereits am vergangenen Montag hatten sich hunderte Beschäftigte im gesamten Bundesgebiet an den Warnstreiks beteiligt.

 

Bei der Vestas Deutschland GmbH sind ca. 1700 Mitarbeiter beschäftigt. Ein erheblicher Teil von ihnen widmet sich bundesweit dem Service und der Wartung von Windenergieanlagen. Die Tarifverhandlungen waren Anfang Juli beendet worden, nachdem die Vestas-Geschäftsführung der IG Metall mitgeteilt hatte, nicht in weitere Verhandlungen eintreten zu wollen.

     


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